nach der Ballade von Gottlieb Pfeffel "Die Aufklärung"
Während eines Zeltausflugs beginnen fünf Freundinnen einander Geschichten zu erzählen, die eine mitreißender als die andere. Sie tauchen ein in ihre eigenen Fantasiewelten und werden dort plötzlich von etwas Riesigem überrascht, so „dunkel wie die Dunkelheit": Es ist ein legendärer Löwe, gerade zurückgekehrt von einer Reise durch Länder und Kontinente, Wüsten und Regenwälder, Gebirgsketten und Städte. Sich seiner neuen Kenntnisse und Verantwortung bewusst, möchte der frischgebackene Weltenbummler sein Tierreich von Vorurteilen befreien und sein nun erlerntes Verständnis von Kunst und Wissenschaft „ans Tier“ bringen. Zusammen mit dem Löwen aus ihrer Geschichte entwickeln die Mädchen fantasievolle Visionen einer herrlichen Zukunft: „Wir können die Welt gestalten, wie wir es möchten! Alle Tiere sollen gleichberechtigt sein und kein Tier getötet werden! Fußball auch für Mädchen!"
"Die Gruppe "New Hamburg" vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg hat den Untertitel des Festivals "sich spielend begegnen" wörtlich genommen. In ihrem "Ich, rum um die Welt!" gehen fünf Freundinnen zelten und erzählen sich eine Fantasiegeschichte über einen Löwen, der von einer Weltreise zurückkommt und nun in seinem Tierreich Vorurteile abbauen will. Zusammen überlegen sie sich, was sie sich wünschen: "Fußball für Mädchen! Alle sollen gleichberechtigt sein!" Das Format erlaubt Improvisationen, und gerade das Nicht-Perfekte bringt das Stück zum Glänzen und bietet viele Ebenen der Interpretation. Lustig die Kommentare und Korrekturen der Leiterin Paulina Neukampf, die nachfragt, wenn sie etwas nicht verstanden hat, was als fester Bestandteil zur Inszenierung gehört."
Nachtkritik , Julika Bickel, 8.05.2017
Foto © Christian Bartsch